Fakt 1 von 10:
Die Jahresdurchschnittstemperatur in München ist zwischen 1955 und 2019 um etwa 1 Grad gestiegen1,2.
Die Durchschnittstemperatur Münchens liegt außerdem etwa 2,5 Grad über der des Umlands. Hier ist ein ähnlicher Temperaturanstieg von etwa 1 Grad festzustellen1,2.
1 DWD Climate Data Center (CDC): Historische monatliche Stationsbeobachtungen (Temperatur, Druck, Niederschlag, Sonnenscheindauer, etc.) für Deutschland, Version v007, 2018
2 DWD Climate Data Center (CDC): Aktuelle monatliche Stationsbeobachtungen (Temperatur, Druck, Niederschlag, Sonnenscheindauer, etc.) für Deutschland, Qualitätskontrolle noch nicht vollständig durchlaufen, Version recent, abgerufen am 10.02.2020
Rohdaten: https://opendata.dwd.de/climate_environment/CDC/observations_germany/climate/mon-thly/kl/
Fakt 2 von 10:
Die Anzahl der jährlichen Schneetage in München ist zwischen 1958 und 2019 um ein Drittel gesunken1.
In den Jahren 1958-1988 lag an durchschnittlich 66 Tagen pro Jahr Schnee, im Zeitraum 1989-2019 hat sich die Anzahl der Schneetage auf 44 reduziert1. Ein Tag gilt dann als Schneetag, wenn eine Schneedecke von mehr als einem Zentimeter vorhanden war.
1 DWD Climate Data Center (CDC), Jahresraster der Anzahl der Schneedeckentage für Deutschland, Version v1.0.
Rohdaten: https://opendata.dwd.de/climate_environment/CDC/grids_germany/annual/snowcover_days/
Fakt 3 von 10:
Für München wird auch in Zukunft ein Temperaturanstieg prognostiziert1.
Bei einem ‚Weiter-wie-bisher‘, also bei mangelhaften Klimaschutzmaßnahmen und einem Verstoß gegen das Pariser Klimaschutzabkommen, könnte innerhalb der nächsten 30 Jahre die Durchschnittstemperatur um mindestens ein weiteres Grad und bis Ende dieses Jahrhunderts sogar um bis zu 4 Grad steigen2,3. Die Zahl der Hitzetage mit Höchsttemperaturen von über 30°C vervierfacht sich im Mittel, drastisch nimmt auch die Zahl der Tropennächte mit ausbleibender nächtlicher Abkühlung unter 20°C zu2,3.
1Deutscher Wetterdienst https://www.dwd.de/DE/klimaumwelt/klimaatlas/klimaatlas_node.html
2Climate Service Center Germany, https://www.climate-service-center.de/imperia/md/content/csc/cordex/bundesland_bayern_version1.2.pdf
3 Bayerisches Landesamt für Umwelt, https://www.lfu.bayern.de/wasser/klima_wandel/klimaentwicklung/lufttemperatur/index.htm
Fakt 4 von 10:
Klimatische Veränderungen in Bayern haben einen großen Einfluss auf Pflanzenschädlinge wie Insekten und Pilze und steigern in Land- und Forstwirtschaft das Ertragsrisiko1.
So begünstigt die Hitze seit Jahren eine starke Vermehrung des Borkenkäfers2, welcher in bayerischen Wäldern maßgeblich zum Baumsterben beiträgt. Zusätzlich müssen befallene, lebende Bäume gefällt und Forstwirte entschädigt werden, was hohe Kosten verursacht3.
1 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF), https://www.lwf.bayern.de/waldbau-bergwald/waldbau/131938/index.php
2 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF), http://www.lwf.bayern.de/waldschutz/forstentomologie/236791/index.php
3 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF), https://www.stmelf.bayern.de/service/presse/pm/2019/221747/
Grafik:
https://1drv.ms/u/s!AtUBby3PNMJMuRedgoKUI1lXTt6D?e=9oMbct
Weitere Infos:
SZ vom 27.01.20, https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/klimawandel-im-landkreis-starnberg-zum-umbau-im-wald-gezwungen-1.4772329
Fakt 5 von 10:
n weiten Teilen Bayerns herrscht aktuell (Stand 31.1.2020) eine mäßige bis extreme Trockenheit.
Tiefere Schichten bis 1,8 Meter, die längerfristige Aussagen über Niederschläge ermöglichen, zeigen in ganz Bayern schwere, extreme und in weiten Bereichen sogar außergewöhnliche Dürre1,2. Dies führt neben Einbußen in der Landwirtschaft zu Trockenschäden an heimischen Baumbeständen, Befall mit Krankheiten und Schädlingen, und letztendlich zu Baum- und Waldsterben3.
1 Bayerisches Landesamt für Umwelt, https://www.nid.bayern.de/niederschlag
2 Dürremonitor Deutschland, Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung, https://www.ufz.de/index.php?de=37937
3 Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF), https://www.lwf.bayern.de/waldbau-bergwald/waldbau/131938/index.php
Weitere Infos:
Spektrum Wissen vom 13.01.2020, https://www.spektrum.de/wissen/die-duerre-die-nicht-enden-mag/1697924
Grafik:
https://1drv.ms/u/s!AtUBby3PNMJMuRNktFDGjSoxNQq-?e=y7KZb2
Fakt 6 von 10:
Ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in München geht von den privaten Haushalten aus, sie sind damit anteilsmäßig größter Verursacher von CO2-Emissionen1.
Vor allem aufgrund von Wärmeverlust in Altbauten, die vor der Einführung der Wärmeschutzverordnung von 1984 errichtet wurden, wird Energie nicht effizient genutzt. Der Anteil solcher Bauten am Gesamtwohnungsbestand ist mit weit über 70% erheblich1. Das hohe Einsparpotential trifft aber bislang auf geringe Sanierungsbereitschaft2.
1 Landeshauptstadt München, Referat für Gesundheit und Umwelt, in Zusammenarbeit mit dem Öko-Institut e.V., https://www.muenchen.de/rathaus/dam/jcr:8fab7200-cc0b-4e9b-8a9a-319d459e1a57/fachgutachten_2050.pdf
2 Leitlinie Ökologie: Teil Klimawandel und Klimaschutz, Teil 4 „Gebäude“, http://www.gemeinsam-fuer-das-klima.de/wp-content/uploads/2014/02/LLOe_KuK-2012.pdf
Fakt 7 von 10:
Circa 12 % der gesamten CO2-Emissionen in München werden durch den Personenverkehr verursacht1.
Maßnahmen, die die Verkehrsverlagerung auf ÖPNV, Rad und Fußverkehr bewirken, wirken sich neben der Verringerung von Treibhausgasemissionen auch positiv auf die Luftqualität, Lärmverringerung und effiziente Flächennutzung aus und erhalten den grünen Charakter der Stadt München2.
1 Siemens, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie: Sustainable Urban Infrastructure Ausgabe München – Wege in eine CO2-freie Zukunft, https://wupperinst.org/uploads/tx_wupperinst/CO2_freies_Muenchen.pdf
2 Leitlinie Ökologie: Teil Klimawandel und Klimaschutz, Teil 7 „Nutzungsverhalten, Lebensstile und Gesundheit“, http://www.gemeinsam-fuer-das-klima.de/wp-content/uploads/2014/02/LLOe_KuK-2012.pdf
Fakt 8 von 10:
Allein der Stromverbrauch der privaten Haushalte in München ist für den Ausstoß von etwa 1,3 Millionen Tonnen CO2pro Jahr verantwortlich.
Der Pro-Kopf-Stromverbrauch in privaten Haushalten in München beträgt ca. 1.600 kWh1, was etwa dem deutschen Durchschnitt entspricht2. Aufgrund der hohen und weiterhin steigenden Einwohnerzahl verbraucht München als Großstadt etwa 2,4 Mrd. kWh pro Jahr – und das nur aus privaten Haushalten! Legt man den deutschen Strommix mit spezifischen Emissionen von 537g CO2 pro kWh Strom3 zugrunde, entspricht dies einem jährlichen CO2-Ausstoß von knapp 1,3 Mio. Tonnen CO2.
1 Entega AG, https://www.entega.de/blog/strom-muenchen
2 Statistisches Bundesamt, https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Umwelt/Materialfluesse-Energiefluesse/Tabellen/stromverbrauch-haushalte.html
3 Umweltbundesamt, https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/1410/publikationen/2018-05-04_climate-change_11-2018_strommix-2018_0.pdf
Fakt 9 von 10:
Täglich pendeln mehr als 400.000 Menschen von oder nach München1.
Das sind bei fast 1,5 Millionen Einwohnern über ein Viertel der Bevölkerung. Gerne fahren die Münchner jedoch auch Rad: Fast die Hälfte der Bevölkerung benutzt das Fahrrad täglich oder mindestens wöchentlich. Fast 17% der Wege wurden 2011 in München mit dem Fahrrad zurückgelegt2. Ein weiterer Ausbau der Fahrradwege entlastet den Straßenverkehr, reduziert den verkehrsbedingten CO2-Ausstoß und verbessert die Luftqualität in München3 .
1 Statistisches Amt der Landeshauptstadt München: Statistisches Jahrbuch 2019; Zusammenfassung: https://ru.muenchen.de/2019/201/Muenchen-in-Fakten-Statistisches-Jahrbuch-2019-erschienen-87671
2 RIM Marktforschung: Radl-Freundlichkeit München, https://rim-marktforschung.de/wp-content/uploads/2016/05/RIM_PR_M216-Radlhauptstadt-Mu%CC%88nchen-Mobilita%CC%88t.pdf, Zusammenfassung: https://rim-marktforschung.de/fahrrad-freundlichkeit-munchen/
3 RaumkomInstitut für Raumentwicklung und Kommunikation: Evaluationsbericht der Fahrradmarketingkampagne „Radlhauptstadt München“, https://www.ris-muenchen.de/RII/RII/DOK/SITZUNGSVORLAGE/2497925.pdf
Fakt 10 von 10:
Im Jahr 2014 betrug der wärmebedingte CO2-Ausstoß von Gebäuden in München rund 2,8 Millionen Tonnen1, also fast 2 Tonnen je Einwohner.
Gleichzeitig besitzt die Region in und vor allem südlich von München das große Glück, sehr gute geologische Voraussetzungen für die Nutzung der Geothermie zu besitzen2. Der weitere massive Ausbau der Geothermie und des Fernwärmenetzes würde sich also sehr positiv auf die Münchner CO2-Bilanz auswirken.
1 Wärmewende in München 2040, Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH, https://www.ffegmbh.de/kompetenzen/wissenschaftliche-analysen-system-und-energiemaerkte/energiesystem/713-waermewende-in-muenchen-2040-handlungsempfehlungen
2 Bayerischer Geothermieatlas des Bayerischen Landesamts für Umwelt, https://www.stmwi.bayern.de/fileadmin/user_upload/stmwi/Publikationen/2019/2019-03-19_Bayerischer_Geothermieatlas_2019.pdf